Interview mit Thomas Möller: „trivida ist eine Innovation mit echtem Nutzen.“

 

Sehr geehrter Herr Möller, vielen Dank, dass Sie sich die Zeit nehmen und heute für dieses Interview zur Verfügung stehen. Wir möchten über das teilbare Rollstuhlrad trivida sprechen, das Rollstuhlfahrer:innen mehr Freiheiten, Selbstständigkeit und Unabhängigkeit ermöglicht. 

  1. Was ging Ihnen als Erstes durch den Kopf, als Sie von dem teilbaren Rollstuhlrad trivida® erfahren haben?
    Als wir das teilbare Rollstuhlrad das erste Mail „auf dem Tisch hatten“, dachten wir, das wäre Spielerei. Wir fanden das Rad gut – aber letztendlich hatten wir mehr Fragen als Antworten im Kopf. Wie haltbar ist das Rad? Wie komfortabel ist die Gummibereifung im täglichen Gebrauch? Und natürlich war für uns auch die Zielgruppe ein Thema – für wen ist das trivida-Rad letztendlich interessant? Heute sehen wir das trivida-Rad ganz deutlich im Bereich der Pflege, also der stationären sowie ambulanten Versorgung und als Unterstützung für pflegende Angehörige. Und dieser Bereich ist riesig in Deutschland.  
     
  2. Wie ging es dann weiter? Welche Schritte waren notwendig, damit die trivida-Räder bei STOLLE einziehen konnten?
    Kurz nach dem Beitrag in der bekannten Gründershow auf VOX haben wir das trivida-Rad noch mal auf der REHACARE in Düsseldorf gesehen und in Aktion erlebt. Vor Ort konnten wir uns mit dem trivida-Team austauschen und das gab den Startschuss für die Zusammenarbeit. Frau Dr. Pflaumbaum hat dann persönlich die Schulungen an unseren Standorten durchgeführt und die trivida-Räder sind in unser Produktportfolio gerollt.
     
  3. Sie gehören damit auch zu den Vorreitern, die trivida-Räder ins Sanitätshaus geholt haben – warum lohnt es sich, das Portfolio um die teilbaren Rollstuhlräder zu erweitern?
    Auf der einen Seiten gibt es einen starken Kundennutzen. Wenn wir das Rad in den Pflegeheimen und Pflegediensten vorstellen und erklären, verstehen die Mitarbeiter:innen sofort den Sinn dahinter. Wir bekommen das Feedback, dass die beweglichen Seitenteile der Rollstühle zwar die Mobilisation barrierefreier macht, aber Hämatome und Verletzungen weiterhin durch den störenden Radhügel entstehen. Es ist also aus der Sicht von Pflegerinnen und Pflegern ganz logisch, das Rad ebenfalls in Richtung Barrierefreiheit weiterzuentwickeln. Auf der anderen Seite ist das trivida-Rad einfach ein innovatives Produkt – es zeigt neue Wege, neue Dinge. Es ist wirtschaftlich interessant, insbesondere im Markt der Hilfsmittel, der von engen Margen geprägt ist. Da macht es einfach Spaß, wenn man so ein „Ad-On“ hat. Und es hilft den Leuten. Es ist ein tolles Produkt, das einen echten Nutzen hat. Und dann lohnt es sich auch, sich darum zu bemühen. 
     
  4. Häufig stehen Kunden neuen Entwicklungen, insbesondere im Bereich der Hilfsmittel, skeptisch gegenüber – man weiß gerne, was man hat. Daher die Frage: Welche Vorteile der trivida-Räder fallen Ihnen spontan ein? 
    Man hat es einfach einfacher. Insbesondere dann, wenn es um Laienpflege geht, um die pflegenden Angehörigen. Es muss nicht mehr so hoch, nicht mehr weit und nicht mehr mit voller Kraft gehoben, bzw. unterstützt werden. Niemand tut sich mehr weh. Die Räder sollten auf jeden Fall vor Ort sein, um getestet werden zu können. In ausgewählten Filialen stehen Rollstühle mit trivida-Rädern, damit Interessierte sie einfach mal ausprobieren können. 
     
  5. Wie bewerten Sie die Marktchancen der trivida-Räder für die nächsten Jahre?
    Die demografische Entwicklung fällt da stark ins Gewicht. Die Zahl der Pflegebedürftigen steigt jedes Jahr. Und dann sind alle Produkte, die dazu beitragen, Pflege zu vereinfachen oder speziell die Pflege in der Häuslichkeit zu vereinfachen, super und haben gute bis sehr gute Marktchancen. 
     
  6. Wie empfinden Sie die Zusammenarbeit mit dem Team von trivida?
    Das funktioniert gut! Wenn wir etwas brauchen, nimmt man sich Zeit für uns. Wir haben unserer Testräder schnell bekommen und auch Infomaterialien wie Bilder oder Flyer waren zügig vor Ort – das war durchweg positiv.
     
  7. Abschließend noch die persönliche Frage an Sie: Was wünschen Sie sich von der Gesellschaft und Ihren Mitmenschen im Umgang mit Menschen mit Behinderung?
    Ich wünsche mir mehr Akzeptanz. Die Leute so akzeptieren wie sie sind, egal was sie haben. Außerdem muss mehr Barrierefreiheit geschaffen werden, um Menschen, die Mobilitätseinschränkungen oder eine Behinderung haben, ein möglichst normales Leben zu bieten. Damit Betroffene das machen können was sie wollen – und nicht nur das, was ihnen zufällig gerade ermöglicht wird. 

 

Vielen Dank für das Gespräch!